Bauhofmitarbeiter im Altbaumschnitt geschult

Für die Pflege unserer Streuobstwiesen

Zwei Schwerpunktthemen der ILE Fränkische Schweiz AKTIV sind die interkommunale Zusammenarbeit und das Thema Streuobst. Da lag es nahe, für die Bauhofmitarbeiter aus den zwölf ILE-Kommunen wieder einmal einen Obstbaumschnittkurs zu organisieren. Ende Juli war es soweit: Die ILE und der LPV Forchheim luden zu einem Altbaumschnittkurs in Leutenbach. 

Kann man Obstbäume auch im Sommer schneiden? Nach dem Referenten Alfred Kotz ist der Sommer kein Hindernis, man sollte jedoch abschätzen können, ob der Baum den Schnitt auch verträgt. Woran das zu erkennen ist, konnte er den Bauhofmitarbeitern anhand mehrerer Beispiele zeigen. Wichtig sei es, mittels einer Baumansprache die Vitalität des Baumes zu analysieren: Hat der Baum beispielsweise viele neue Triebe gebildet, trägt er Äpfel oder hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht viel getan. 

Grundsätzlich dient der Sommerschnitt dazu, einen übereifrigen Baum einzubremsen, betont Alfred Kotz. Denn die gespeicherte Energie in den Trieben, die man ab Johanni wegschneiden kann, geht für den Austrieb im nächsten Frühjahr verloren. Alfred Kotz verdeutlichte den Aufbau eines Baumes als Gleichgewicht zwischen Krone und Wurzeln. Beide Teile sind bei einem gesunden Baum in etwa gleich groß. Im Herbst lagert der Baum die Energie von der Krone in die Wurzel und im Frühjahr wieder zurück. Deswegen ist beim Sommerschnitt auch Vorsicht geboten: wird zu viel oder am falschen Baum geschnitten, kann der Baum für den Austrieb im nächsten Frühjahr erheblich geschwächt werden. Dem Referenten machen die trockenen Sommer der letzten Jahre Sorgen: „Oft haben die Bäume mit den Folgen des Klimawandels schon genug zu kämpfen“. Unter den Augen der interessierten Bauhofmitarbeiter konnte Alfred Kotz am Ende der Schulung zwei alte Streuobstbäume so schneiden, dass maximal 20 % der Krone entfernt wurden. Mit wenigen, aber effektiven Schnitten erreicht man so, dass mehr Licht an die unteren Äste kommt. Idealerweise vollzieht sich dadurch ein Etagenwechsel innerhalb des Baumes und er trägt im nächsten Jahr seine Früchte in bequemer Handreichweite auf den tieferen Ästen. 

Ein großer Dank geht an Claudia Munker vom Landschaftspflegeverband Forchheim, die diesen Schnittkurs für die Bauhöfe der ILE-Kommunen ermöglicht hat. Außerdem danken wir dem Streuobstwiesenbesitzer Ewald Kraus, der für den Kurs seine Bäume zur Verfügung stellte, sowie dem Referenten Alfred Kotz, der mit seinem Expertenwissen maßgeblich zum Gelingen des Kurses beitrug. 

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